学会発表のあった建物で、W大学の図書館が古い蔵書を廃棄処分にして、廊下の
段ボール箱に入れてあった本です。誰でも持っていってくださいと書かれてあったので
ドイツのギムナジウムの国語の教科書をもらってきました。
その中に少し古いけど、当時の履歴書の例が載っていたので紹介します。
Lebenslauf
Am 16. Apri| 1949 wurde ich, Chistoph Kalk, in Poehlde/ueber Herzberg(Harz)
geboren. Mein Vater, der Sparkassenangestellte August Kalk, satmmt aus Tilsit in
Ostpreussen, meine Mutter Johanna Kalk, geborene Harnack, wurde aus Arns-
walde in Pommern vertrieben. Meine Eltern haben sich auf der Flucht kennen-
gelernt und 1948 in Poehlde geheiratet. Ich habe noch zwei juengere Geschwister. In
meinem Geburtsort habe ich die Volksschule und in Herzberg das Gymnasium
besucht. Auf dem Gymnasium war ich nur ein maessiger Schueler, bin aber niemals
sitzengeblieben. Meine Lieblingsfaecher sind Physik und Sport. In meiner Freizeit
beschaeftige ich mich viel mit Basteln und praktischen Arbeiten, und ich habe eine
Jugendgruppe des Deutschen Roten Kreuzes gegruendet, die ich seit ihrem Bestehen
fuehre. Ich hoffe, an Ostern das Gymnasium mit dem Zeugnis der Mittleren Reife zu
verlassen. Dann moechte ich Maschinenschlosser lernen und Ingenieur werden.
Poehlde, den 18. 10. 1964
Christoph Kalk
もうひとつの例も紹介しましょう。
Lebenslauf
lch, Guenter Hebel, bin am 3. Juli 1948 in Herzberg als Sohn des Kartonmachers
Heinrich Hebel und seiner Ehefrau Wanda, geb. Nadlinowski, geboren. Meine Kindheit
verbrachte ich in Herzberg. Seit 1955 besuchte ich zuerst die Volksschule, dann drei
Jahre das Gymnasium, zuletzt die Mittelschule. Ich will Tischler werden und spaeter
vielleicht lnnenarchitekt. Ich habe schon immer an der Arbeit mit Holz Freude
gehabt und wuerde gerne bei Ihnen Tischler lernen. Ich war im Werkunterricht
immer bei den Besten.
Herzberg, den 2. 11. 1964
Guenter Hebel
推薦状もあるので紹介します。
Herzberg, den 4. Dezember 1964
Friedrich Schwerdt
Mittelschullehrer
Sehr geehrter Herr Doktor Herzog,
mein Schueler Guenter Hebel hat mir von seiner Vorstellung bei Ihnen erzaehlt, und ich
habe den Eindruck, dass er sich wieder recht ungeschickt angestellt hat; es taete mir
aber leid, wenn seine Bewerbung deswegen abgelehnt wuerde. Guenter ist mir einer
meiner liebsten Schueler; er gehoert zu den Jungen, deren Charakter und Leistungs-
faehigkeit weit besser sind, als es das Zeugnis Vermuten laesst. Was er in der Schule
jetzt zustande bringt, hat er ganz aus eigener Kraft erreicht. Er ist ausdauernd und
fleissig, oft einfallsreich und pfiffig, besonders in praktischen Dingen. Seit zwei
Jahren ist er der von allen Mitschuelern anerkannte Klassensprecher, und seine ueber-
bescheidene Zurueckhaltung, so toepelhaft sie wirken kann, hat ihm dabei niemals
geschadet.
Ich schreibe Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor Herzog, diesen Brief aus eigenem
Antrieb, weil ich sicher bin, dass es sich fuer Sie lohnt, diesen Jungen noch naeher
kennenzulernen.
Mit verbindlichen Gruessen bin ich
Ihr sehr ergebener
Friedrich Schwerdt